In unserem Zentrum werden die Injektionen regelhaft unter Röntgendurchleuchtung durchgeführt, das heißt, dass der ausführende Arzt immer weiß, wo sich die Nadelspitze befindet. Dazu benutzen wir einen sogenannten C-Bogen, ein mobiles Röntgengerät mit speziellen Einrichtungen zu Minimierung der Strahlendosis (diese ist deutlich geringer als bei Benutzung eines Computertomographen (CT)).
Ist die Nadel an der vorgesehenen Stelle, wird eine winzige Menge Kontrastmittel gespritzt, um a) auszuschließen, dass sich die Nadelspitze in einem Blutgefäß befindet und b) darzustellen, wie sich das Medikament im 2. Schritt verteilt.
Dann wird an den Spinalnerven oder an den zum Facettengelenk führenden Nerven das Medikament gespritzt. Jeder Patient erhält ein Protokoll für die folgenden 3 Tage, in das er seine Schmerzstärke protokolliert. Dies gibt uns Hinweise für die Wirksamkeit und den zu erwartenden Erfolg der Therapie. Bringen Sie dieses Protokoll unbedingt zur Kontrolluntersuchung mit.
Sollte der Schmerz im Nacken oder Lendenwirbelsäulenbereich bei 2 maliger Injektion mehr als 50% für Stunden oder 1-2 Tage zurückgegangen sein hat man gute Aussichten, länger anhaltend (10-24 Monate) nach einer Nervenverödung (Facettenkoagulation) beschwerdearm zu werden. Dabei wird eine Sonde an den zuvor angespritzten Nerven, der für die Schmerzübertragung zuständig ist, gelegt und dort für eine Minute auf 80° C erhitzt.
Dieser Eingriff wird nur von den privaten Krankenversicherungen ambulant übernommen seit dem 01.04.2013.
Vor große Probleme werden viele Ärzte durch Probleme am Kreuzdarmbeingelenk, kurz auch ISG (Ileosakralgelenk) genannt. Dies verbindet das mittige Kreuzbein, das knöcherne Ende der Lendenwirbelsäule mit den beiden großen Beckenschaufeln. Es ist kein bewegliches Gelenk wie Schulter oder Knie, sondern bewegt sich nur einige Zehntel Milimeter. Dennoch hat es eine große Gelenkfläche und zahlreiche Nerven. Die Diagnose des ISG-Schmerzes ist schwierig wie die Therapie. Liegt eine funktionelle Störung wie eine Blockierung vor, ist die Manuelle Medizin mit Mobilisierung und Manipulation (Einrenken) gefragt. Liegen strukturelle Störungen vor wie Entzündung oder Verschleiß, dann können invasive Methoden gefragt sein, um die Schmerzursache zu finden und zu behandeln.
Wir benutzen hier wie auch bei den Facettengelenken gezielte Blockaden, um das ISG als Schmerzgenerator zu identifizieren. Wenn möglich, durch röntgengesteuerte Injektionen in das Gelenk oder durch Betäubung der zuführenden Nervenäste.
In einem 2. Schritt nach erfolgreichen Blockaden können hier auch Nervenverödungen eingesetzt werden, um den Schmerz längerfristig zu bekämpfen. Dies wird von einigen Kassen, besonders Betriebskrankenkassen im Rahmen von integrierten Versorgungsverträgen ambulant übernommen.
Um hier eine besonders gute Wirksamkeit zu erreichen, wird in der internationalen Literatur die Verwendung von wassergekühlten Elektroden empfohlen. Grund hierfür ist, dass die Nerven, die das Schmerzsignal am ISG transportieren, über einen größeren anatomischen Bereich verteilt sind und mit diesen speziellen Kanülen besser erreicht werden können.
Einen wissenschaftlichen Artikel von Wolfgang Stelzer hierüber finden Sie im Downloadbereich.
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